St. Ulrich im Krakautal

Über die "Prangschützen", dem wesentlichen Bestandteil des Festes, sei hier nur kurz angemerkt, dass diese Art von "Ehrengarde" in der ganzen Gegend heimisch sind und eine tiefe historische Wurzel haben. Der Name kommt von der Fronleichnams-prozession her, jenem "Prunk", mit dem seit alters her dieses Fest begangen wird. Sie tragen eine Grenadieruniform aus der Napoleonzeit, bestehend aus weißen Lampashosen, grünbraunen Fräcken, über der Brust gekreuzten weißen Wehrgehängen und kokardenbesetzten Fellmützen.

Nachdem mit Böllerschüssen zeitig genug geweckt wurde, treten die Prangschützen zur Vergatterung an, um feierlich in die Kirche einzuziehen und der sogenannten Schützenmesse beizuwohnen. Nach dem danach abgehaltenen Hochamt zieht eine Prozession durch den Ort. Eine Wiederholung der Fronleichnamsprozession, bei der ebenfalls zu den vier aufgestellten Evangeliumsaltären gegangen wird. Die mit Blumenkränzen (dem sogenannten Evangelkraut) geschmückten Muttergottesstatuen aus den alten Hauskapellen werden mitgetragen. Die schönste wird "Evangeltrage" genannt und unmittelbar vor dem Baldachin mit der Geistlichkeit getragen. Für sie bilden die Prangschützen bei jedem Altar ein Spalier. Nach dem erteilten Segen wird von den Prangschützen eine "Generaldecharge" (Ehrensalve) geschossen.Das oben erwähnte Evangelkraut wird verteilt.

Bei schweren Gewittern werden zum Schutz Teile davon verbrannt, der Rest dient der Räucherung zu Weihnachten.

Nach der Prozession werden vorhandene Ehrengäste von den Prangschützen durch eine Generaldecharge geehrt, die natürlich nicht unbelohnt bleiben darf. Der so eingehaltene Festtag dauert bei Musik und Tanz bis in die späten Nachtstunden.